Cotte um 1300

Ja auch mir passieren noch Fehler. Bei dieser Cotte lief nur wenig nach Plan.
Das fing schon mit dem Stoffkauf an. Vor einigen Monaten habe ich auf einen Stoffmarkt einen grünen Wollstoff gekauft. Erst freute ich mich über dieses Schnäppchen. Doch zu Hause angekommen stellte ich fest: Der Stoff hat Mottenlöcher!
Ärgerlich, doch ich hatte vor eine einfache Cotte daraus zu machen und so wird sie von Anfang an gestopfte Löcher haben.
Im Eifer von abmessen und zuschneiden passierte mir dann noch ein Fehler. Ich vergaß, dass nicht meine Schultern sondern meine Brust die breiteste Stelle meines Körpers ist.
Aufgefallen ist das mir aber erst bei der ersten Anprobe, als das eigentlich Sackartige Kleid an der Brust spannte. Ich versuchte dies mit großen Ärmelkeilen etwas zu mindern.
Doch gefrustet von alledem flog das Stück in die Ecke.
Unterdessen ist aus den Resten des Stoffes meine 1770er Jacke entstanden.

Nach ein paar Monaten hatte ich Lust mein Kleid wenigstens fertig zu stellen.
Eigentlich musste ich es nur noch Säumen. Dies habe ich mit Leinengarn gemacht. Die Nähte sind nicht die schönsten geworden doch irgendwie passt es zu dieser verunfallten Cotte. Im Innerem habe ich die Kannten mit Wollgarn versäubert, welches ich auch für das Stopfen der Löcher verwendet habe. Diese einfache Cotte hat zwei Geren in der Seite und die Ärmel werden zum Handgelenk hin enger.

ein Teil der gestopften Mottenlöcher


Der Ärmel mit dem größerem Keil


Ich finde es ist ein schönes Beispiel, dass es sich lohnt auch ein lang liegen gelassenes Projekt zu vollenden.

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